Nach einer unfreiwilligen Verschiebung auch in diesem Jahr, konnte der Heimatpflegeverein Untermais am 18. Juni 2021 doch noch seine Mitgliederversammlung abhalten. Um alle Corona Sicherheitsmaßnahmen einhalten zu können, fand die Versammlung im Raiffeisensaal des Kimm statt.
Obfrau Gerlinde Metz konnte 35 angemeldete Mitglieder begrüßen. Aus aktuellem Anlass begann die Versammlung mit einer Würdigung des kürzlich verstorbenen Mitgliedes Dr. Wilfried Erckert durch Dr. Walter Tappeiner. Dr. Erckert war als Vorstandsmitglied von 1996 bis 2014 treibende Kraft bei der Renovierung der Maria Trost Kirche, bei der Schaffung des Arbeo Denkmals, sowie bei der fotografischen Erhebung der Kleindenkmäler. In Stille und Dankbarkeit wurde seiner gedacht.
Anschließend wurde das von Schriftführerin Birgit Ladurner Wieser verfasste Protokoll der letztjährigen Vollversammlung verlesen und zur Abstimmung gebracht.
Im Tätigkeitsbericht 2020 in Wort und Bild zeigte die Obfrau die Schwerpunkte der Arbeit des Vereines auf. Einige der geplanten Projekte konnten aufgrund der Ausnahmesituation nur zum Teil realisiert werden. 2021 sollten die Säuberung der Herz Jesu Kapelle, die Überdachung und Reinigung des Arbeo Denkmals und die Erneuerung der Grabinschriften auf den historischen Grabsteinen im Urnenfriedhof abgeschlossen werden. Erfolgreich gearbeitet hat Ing. Josef Oberhofer bei der Katalogisierung der Kleindenkmäler und beim Erfassen aller historischen Grabsteine auf den Untermaiser Friedhöfen.
2020 war die Realisierung einer Webseite des Heimatpflegevereins Untermais in Auftrag gegeben worden. Im Laufe des Jahres konnte die Homepage nach und nach mit Inhalten gefüllt werden. Der Verein hofft, auf diesem Weg auch ein jüngeres Publikum anzusprechen.
Arno Ebner, der Verantwortliche für die Webseite, stellte diese vor.
Der HPV versucht, Gebäude, die abgerissen werden, fotografisch für die Nachwelt zu erhalten, unabhängig vom Wert der Bausubstanz. Es wurden Bilder von lobenswerten Renovierungen gezeigt, Schmuckstücke im bäuerlichen Bereich sind; der Remphof, der Thurnerhof und das Wirtschaftsgebäude des Torggelbauerhofes im Hagen.
Auch einige Fassaden von Villen, die um die Jahrhundertwende entstanden sind und für Untermais einen kulturellen Wert darstellen, wurden erneuert: das Alpenheim in der Maiastrasse und mehrere Häuser in der St. Katharinastrasse. Bilder dazu lockerten den Bericht auf.
Für 2021 konnte die Obfrau wieder zwei landeskundliche Fahrten ankündigen: eine nach Truden im Juli und eine weitere im Herbst nach Salurn. Die Besichtigung der Villa Freischütz in Obermais hatte bereits im Juni auf dem Programm gestanden.
Gerlinde Metz richtete Dankesworte an Mitglieder und Institutionen, besonders an Anna Rosatti für das Sammeln Mitgliedsbeiträge, an Gertraud Götsch und Rita Aigner für die Pflege der Kapellen.
Der Kassier Gerold Engele verlas den Kassabericht 2020, der von der Versammlung einstimmig genehmigt wurde.
Es folgte dann die Neuwahl des Vorstandes, die eigentlich schon 2020 hätte stattfinden sollen. Die langjährigen Vorstandsmitglieder Dr. Walter Tappeiner und Ulrich Kössler stellten sich nicht mehr der Wahl und wurden mit Worten des Dankes für die vielseitige Tätigkeit verabschiedet. Bezirksobmann Georg Hörwarter übernahm den Vorsitz und sorgte für einen reibungslosen Ablauf der Wahl, die per Akklamation durchgeführt wurde.
Der neu gewählte Vorstand besteht aus 9 Mitgliedern: Ebner Arno, Engele Gerold, Kolhaupt Markus (neu), Ladurner Johannes, Ladurner Wieser Birgit, Metz Gerlinde, Oberhofer Josef, Premstaller Flarer Christine und Stompe Christian (neu).
Nach den Gruß- und Dankesworten von Georg Hörwarter, der sich sehr positiv über die Arbeit des Heimatpflegevereins Untermais äußerte, hielt Josef Oberhofer einen sehr interessanten Vortrag zu den Kleindenkmälern und ging auf die vielen Beispiele in Untermais ein. Es gibt relativ viele religiöse Kleindenkmäler wie Bildstöcke, kleine Kapellen, Kreuze, Wegkreuze und Wetterkreuze, religiöse Plastiken, Marterlen, Gedenktafeln und Grabsteine, Heiligenfiguren, auch profane Plastik. Die Mühlen sind größtenteils verschwunden, so auch die Backöfen. Man findet viele Brunnen und Verschönerungselemente an Häuserfassaden wie Gesimse, Wappen und Sonnenuhren. Schon 2010-12 wurden etliche Kleindenkmäler von Untermais und Freiberg von Hermann Zelger und Dr. Wilfried Erckert fotografiert und nach und nach im Maiser Wochenblatt veröffentlicht, sowie für 2011 ein Kalender gedruckt. Dieses Material dient als Grundlage. Ing. Oberhofer betonte, dass es wichtig sei, Informationen aus der Bevölkerung zur Geschichte der jeweiligen Objekte zu bekommen.
Gerlinde Metz bedauerte, dass wegen der herrschenden Umstände auch heuer der Umtrunk entfallen müsse und verabschiedete die Mitglieder mit dem Wunsch, dass es bald wieder ein normales Vereinsleben geben möge.