1982, also vor 40 Jahren wurde der Heimatpflegeverein Untermais gegründet – Grund genug, die heurige ordentliche Mitgliederversammlung etwas feierlicher als gewohnt auszurichten.
Die festlichen Klänge einer Bläsergruppe der Bürgerkapelle Untermais leiteten die Versammlung ein, bevor Obfrau Gerlinde Metz Vereinsmitglieder und Ehrengäste willkommen hieß. Sie konnte Landesobfrau Claudia Plaikner begrüßen, als Vertreter Gemeinde Meran den Ratvorsitzenden Christoph Mitterhofer, die Geschäftsführerin der Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, Madeleine Rohrer, den Bezirksobmann des Heimatpflegevereins, Georg Hörwarter und zahlreiche Obleute der Heimatpflegevereine der Umgebung.
Nach einer Gedenkminute für die im Jahr 2021 verstorbenen Vereinsmitglieder wurde das Protokoll der letztjährigen Versammlung in gekürzter Form verlesen und von der Versammlung genehmigt.
Es folgte der Tätigkeitsbericht 2021. Trotz Einschränkungen durch die Pandemie konnte einiges an Aktivitäten stattfinden. Die Arbeiten zur Überdachung des Arbeo Denkmals wurden abgeschlossen, zahlreiche historische Grabplatten an den Seitenwänden des Urnenfriedhofes restauriert. Ein offenes Brief an die neue Gemeindeverwaltung von Meran brachte verschiedene Untermaiser Probleme aufs Tapet, so die Verwirklichung des Schulzentrums im Widums Anger, die Nutzung von Pferderennplatz und Kasernenareal, die Zersiedelung des landwirtschaftlich geprägten Ortsteils Hagen, den desolaten Zustand des Untermaiser Bahnhofs-gebäudes.
2021 konnten den Mitgliedern wieder die gewohnten Lehrausflüge angeboten werden. Man besichtigte die Villa Freischütz in Obermais, unternahm einen ganztägigen Lehrausflug nach Truden und einen halbtägigen nach Salurn.
Für 2022 sind Säuberungsarbeiten an der Herz Jesu- und an der St. Gertraud-Kapelle geplant. Die Arbeiten am Arbeo Denkmal müssen abgeschlossen werden. Ein wichtiges Projekt wird auch die Digitalisierung des Fotomaterials sein.
Es stehen wieder 3 Ausflüge auf dem Programm: Naturparkhaus Lahnersäge in St. Gertraud Ulten, Sieben Gemeinden und Asiago und das Dokumentationszentrum unterhalb des Siegesdenkmals in Bozen.
Am Ende der bebilderten Präsentation, die Arno Ebner vorbereitet hatte, bedankte sich die Obfrau bei all jenen, die Anteil am Gelingen des Vereinslebens haben und äußerte den Wunsch, dass sich vor allem junge Menschen dem Heimatpflege Gedanken verschreiben mögen. Wörtlich sagte sie: „Heimatpflege soll nicht etwas Altes und Verstaubtes sein, nein Heimatpflege soll lebendig sein und muss vor allem von den nächsten Generationen getragen werden“.
Der Rückblick auf 40 Jahre Vereinstätigkeit mit einigen Bildern war eher straff gehalten. Die von Josef Oberhofer gestaltete Broschüre hingegen bietet einen ausführlichen Einblick in die Tätigkeit des Vereins und wurde am Ende der Versammlung an die Mitglieder verteilt.
Der Kassenbericht wurde von der Versammlung einstimmig gutgeheißen, der Mitgliedsbeitrag für 2023 bei € 15.- belassen.
Den Höhepunkt des Abends bildete das Referat von Landesobfrau Claudia Plaikner,
die auf die Tätigkeit des Heimatpflegeverbandes einging, mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr und einer Vorschau auf 2022. Sie berichtete von der Zusammenarbeit mit dem Alpenverein, dem Cai und dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz, sprach ihre Besorgnis wegen allzu großer baulicher Veränderungen anlässlich der Olympiade in Cortina und Antholz aus. Dass die Landesverwaltung wieder Beiträge für den Erhalt von Stroh- und Schindeldächern, für Trockenmauern und Zäune gewährt, wertete sie als sehr positiv, ebenso die Aufnahme der Waale auf der Malser Haide in die Liste des immateriellen Kulturerbes – vorerst auf Staatsebene. Großen Wert legt der Verband darauf, Kindern und Jugendlichen den Heimatpflege- und Umweltgedanken näher zu bringen, dies in Zusammenarbeit mit den Schulen.
Mit lobenden Worten für den Heimatpflegeverein Untermais und dem Wunsch, dass die Tätigkeit so erfolgreich fortgeführt werden möge, schloss die Landesobfrau ihre Ausführungen.
So wie zwischen den einzelnen Tagesordnungspunkten, spielte die Bläsergruppe auch jetzt wieder auf und leitetet damit zum gemütlichen Teil der Veranstaltung über.
Eine kleine Stärkung, ein gutes Gläschen Wein und angeregte Gespräche an den einzelnen Tischen – so ging die Jubiläumsfeier zu Ende.